Sind Smartwatches bei Prüfungen erlaubt?
Wie verbreitet ist das Mogeln in Prüfungen?
Verschiedene Studien zeigen, dass ein Großteil der Studenten irgendwann im Studium mal zu unsauberen Tricks greift, um bessere Ergebnisse zu erreichen. Einige Studien kommen auf einen Anteil von etwa 80 Prozent der Studierenden. Das zeigt eindrücklich, wie verbreitet solche Methoden sind. Dabei ist die Palette der eingesetzten Tricks durch eine große Variation gekennzeichnet. Sie reicht von einfachen Spickzetteln, über das Abschreiben und Fälschen von Studienergebnissen bis hin zu einem kompletten Plagiat von Abschlussarbeiten. Auch technische Lösungen werden immer häufiger genutzt.
» Mehr InformationenWie können Smartwatches zum Schummeln benutzt werden?
Als eine mögliche technische Lösung zum Mogeln sind Smartwatches durchaus brauchbar. Je nach der genauen Ausstattung kann der interne Speicher der Uhr, die speziellen Funktionen oder die Verbindung zu einem Handy als Möglichkeit genutzt werden. Das trifft auch schon auf die meisten Smartwatches zu.
» Mehr InformationenEine Übersicht über die gängigsten Möglichkeiten liefert die folgende Tabelle:
Möglichkeit | Beschreibung |
---|---|
Eingespeicherte Notizen | Auf dem Handy können relevante Informationen in Dateien abgelegt werden. Die Smartwatch kann dann per Synchronisation darauf zurückgreifen. Einige Smartwatches verfügen auch über einen internen Speicher, der genutzt werden kann. |
Hilfreiche Apps | Es gibt eine Reihe von Apps, die zum Schummeln genutzt werden können. Darunter fallen zum Beispiel Taschenrechner- oder Wörterbuch-Apps. |
Empfangen von Nachrichten | Die meisten Smartwatches zeigen die Nachrichten an, die auf den verbundenen Smartphones ankommen. Wenn ein Handy innerhalb des Prüfungsraumes abgegeben aber nicht ausgeschaltet werden muss, kann die Verbindung bestehen bleiben. So können schnelle Prüflinge anderen Teilnehmern Antworten schicken. |
Smartwatches mit Mobilfunk-Modul | Besonders einfach ist das Mogeln mit einer Smartwatch, wenn sie ein Mobilfunk-Modul enthält. So kann sie selbst wie ein Smartphone funktionieren und Nachrichten empfangen. Auch Anrufe können dadurch möglich werden. |
Smartwatch mit integrierter Tastatur | Eine neue Innovation bei Smartwatches sind eingebaute Tastaturen. Hierbei werden die Buchstaben in einem Kreis rund um das Display angeordnet. Mit einem solchen eingebauten Keyboard wird das Verschicken von Nachrichten von einer Smartwatch noch einfacher. |
Smartwatch mit Kamera | Besitzt die Smartwatch eine eigene Kamera, kann sie genutzt werden, um Bilder von den Aufgaben zu machen. Diese können dann an Helfer geschickt werden, die im Anschluss die Antworten schicken. |
Inzwischen gibt es sogar besondere billige Smartwatches, die vor allem auf die Nutzung als Spicker ausgelegt sind. Auf ihnen können Notizen und Bilder gespeichert werden, die die nötigen Informationen enthalten. In der Prüfung können diese dann angezeigt werden. Als besonderes Feature haben diese smarten Uhren einen Notfall-Knopf, der gedrückt werden kann, wenn ein Prüfer aufmerksam wird. Nach dem Betätigen des Knopfes wird die Uhrzeit-Darstellung auf dem Bildschirm angezeigt. Zusätzlich werden alle weiteren Bedienelemente blockiert. So kann die Smartwatch auch einer näheren Betrachtung standhalten.
Tipp! Es gibt auch eine besondere Variante dieser Smartwatches, die nur mit einer speziellen Brille funktioniert. Sie enthält einen Filter, der das Ablesen der intelligenten Uhr möglich macht. Ohne diese Brille sieht das Display der Smartwatch leer aus. Andere Modelle haben einen Anschluss für drahtlose Kopfhörer. Über diese können sich die Prüflinge dann aufgenommene Texte abspielen lassen.
Wer legt die Regeln für erlaubte elektronische Geräte in Prüfungen fest?
In der Universität sind die jeweiligen Fakultäten und Dozenten für die Regeln während einer Prüfung zuständig. Daher sollten Studenten vor einer Prüfung nachfragen. Generell gelten die folgenden Regelungen:
» Mehr Informationen- Unerlaubte Hilfsmittel dürfen nicht benutzt werden.
- Nicht explizit erlaubte elektronische Hilfsmittel sind generell verboten.
- Der Besitz von unerlaubten Hilfsmitteln gilt als Täuschungsversuch.
Im Zweifelsfall sollte die Smartwatch besser zu Hause gelassen werden. In Großbritannien haben einige Universitäten inzwischen Bestrebungen, alle Armbanduhren aus den Prüfungsräumen zu verbannen. Denn die Designs beider Typen von Zeitmessern nähern sich immer mehr an und die Unterscheidung wird schwerer. In China werden die Prüfungsräume zum Teil gegen Mobilfunksignale abgeschirmt oder die Taschen der Studenten durchleuchtet. In Deutschland gibt es solche Regelungen bisher noch nicht. Normale Uhren sind meist uneingeschränkt erlaubt.
Es gibt auch andere Möglichkeiten, das Ausmaß der Täuschungsversuche einzudämmen. So können etwa eine ausreichende Betreuung und eine gute Organisation der Studienbedingungen dafür sorgen, dass Studierende gar nicht erst zu Tricks greifen müssen, um gut abzuschneiden. Auch geänderte Prüfungsformen können Abhilfe schaffen. Denn ein Spickzettel ist meist nur bei der reinen Wiedergabe von Wissen hilfreich. Setzen Prüfungen dagegen auf eine Anwendung von Wissen, ist das Mogeln deutlich schwerer.
Tipp: Sie sollten sich immer bei den jeweiligen Dozenten informieren. Einzelne Prüfer legen ein Verbot der intelligenten Uhren fest.
Was kann passieren, wenn eine Smartwatch in der Prüfung benutzt wird?
Wenn ein Student ein elektronisches Gerät zum Mogeln einsetzt, fällt er oder sie in der Regel durch die Prüfung. In einigen Fällen können solche Prüfungen später wiederholt werden. Hier lohnt sich ein Blick in die jeweilige Prüfungsordnung. Auch die Dozenten und das Prüfungsamt können Auskunft geben.
» Mehr InformationenIn einigen Fällen kann ein Mogeln aber gravierende Folgen haben. Das ist häufig der Fall, wenn eine verpflichtende Prüfung durch den Täuschungsversuch als endgültig nicht bestanden gilt. In diesem Fall kann das Studium nicht mehr fortgeführt werden. Einige Prüfungsordnungen enthalten auch eine Klausel, dass ein Täuschungsversuch sofort für ein endgültiges Durchfallen sorgt.
Vor- und Nachteile des Mogelns mit einer Smartwatch
Wie bereits gesagt, hat das Mogeln mit einer Smartwatch Vor- und Nachteile gegenüber anderen Möglichkeiten. Die folgende Übersicht fasst die wichtigsten Punkte zusammen:
- Besondere Modelle machen das Mogeln einfach.
- Die Kommunikation mit Helfern wird vereinfacht.
- Smartwatches können über das Internet weitreichende Informationen zugänglich machen.
- Alleine das Tragen einer Smartwatch kann als Täuschungsversuch gelten.
- Einige Methoden erfordern eine auffällige Interaktion mit der Uhr.
Fazit – Der Täuschungsversuch kann schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen
Generell gilt für jede Art von Mogelei: Wer erwischt wird, muss schwerwiegende Konsequenzen fürchten. Das gilt auch für die Nutzung von Smartwatches. Außerdem ist das Risiko erwischt zu werden, zum Teil sehr hoch. Viele Methoden zum Einsatz der intelligenten Uhr benötigen eine gewisse Interaktion mit der Smartwatch. Solches Verhalten kann den Prüfern auffallen. Dazu kommt, dass auch die meisten Prüfer die technischen Möglichkeiten zum Mogeln im Blick haben. Abschließend bleibt zu sagen, dass eine gute Vorbereitung immer sicherer ist als die raffinierteste Methode zum Mogeln.
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